Europawanderweg 8

Albertdock Endlich war es soweit, nach zwei Jahren Pause wurde der E 8 fortgesetzt, in diesem Jahr in England von der Irischen See bis zur Nordsee. Am Hafen in Liverpool, wo die Fähren von unserer letzten Station in Irland ankommen, ging es los. Die Lagerhäuser an den Docks, in denen früher die Schiffe unabhängig von den Gezeiten be- und entladen wurden, sind jetzt Galerien, Hotels und schicke Wohnungen. Auch wir hatten ein Quartier am Queensdock.

Kanal Nach einem kurzen Weg am Mersey schwenkten wir ins Landesinnere ab. Hinweistafeln erinnerten uns daran, dass hier früher Industrieanlagen standen. Die Kanäle und Bahndämme, über die sie beliefert wurden, gaben unseren Weg vor. Auch der Bergbau hat seine Spuren hinterlassen. Einige Seen sind jetzt von Parks umgeben, in denen sich die Familien vergnügen - leider bleibt ihr Müll und der ihrer Hunde zurück, ein negativer Eindruck in der sonst schönen Landschaft.

Manchester Das Wetter war gar nicht englisch. So erreichten wir bei 30 °C und mit Sonnenbrand Manchester. Römisches Kastell oder alte Industriestadt? Beides ist jetzt sehenswert. Unser "Ruhetag" reichte nicht ganz für die Stadtbesichtigung, zumal wir den halben Tag im sehr interessanten Museum of Science and Industries zugebracht haben.

Seen Nach Manchester kam der Höhepunkt: Auf dem Woodheadpass überquerten wir in 435 m Höhe die Pennines, das Mittelgebirge, dass unserem Weg den Namen Trans Pennine Trail gibt. Vor dem Pass liegt eine schöne Seenkette, danach ein sehr gut ausgebauter Weg auf einem alten Bahndamm. Dazwischen - wie so oft bei den höchsten Erhebungen eines Gebirges - ein kahler Berg. Aber so schafften wir auch diese längste Etappe von 28 km gut.

Unsere Wanderstrecken und Quartiere waren gut gewählt. So hatten wir immer Zeit, uns die Sehenswürdigkeiten der Umgebung anzusehen: die Altstadt von Stockport mit dem Hutmachermuseum, das Vogelschutzgebiet Old Moor, den Worsbrough Mill Country Park, den Landschaftspark mit Herrenhaus in Cusworth und das Aquarium The Deep in Hull.

york Wie sich das für ein ordentliches Reiseunternehmen gehört, bietet auch „Poppe-Reisen“ an Ruhetagen Gelegenheiten an. Da kann man die Wander- gegen Stadtschuhe tauschen und ist am Ende des Tages mindestens so k.o. wie nach 30 km Wandern. Eine solche Gelegenheit führte uns nach York. Aber neben wunderschönen alten Gassen und Häusern gibt es auch viele Cafés zum Ausruhen, so dass es nicht ganz so schlimm ausging.

Am 14. Wandertag erreichten wir nach ca. 340 km unser Ziel: Kingston upon Hull. Es war eine so erlebnisreiche und eindrucksvolle Reise, dass uns die Rückkehr in den Alltag wirklich schwer fiel. Egon hat alles perfekt vorbereitet, die Quartiere, Verkehrsverbindungen, Besichtigungen. Schade, dass die Reisegruppe nur aus einer Person bestand. Sicher wird es im nächsten Jahr auch wieder so schön, wenn es auf der anderen Seite der Nordsee weitergeht, in Rotterdam. Und vielleicht können sich ja noch ein paar Mitglieder unseres Vereins aufraffen mitzukommen, wenn sie hören, dass das Wandern mit Egon erlebnisreich und erholsam zugleich ist.

Ute Poppe