Von Rüdnitz nach Wandlitz durch das Lobetal

glückliche Pilzsucher Beim Start unserer Wanderung gab es die erste Überraschung, auf dem geplanten Abfahrtsgleis in Lichtenberg stand eine startbereite Dampflock - Fahrziel Polen (Abfahrtszeit und Ziel identisch mit unserer Fahrt). Heidi, Gabi und Irina wollten etwas erleben und so fuhren wir los. Das Wetter - der Himmmel verhangen und Regen möglich - hätte besser sein können.

In Rüdnitz (slawischer Ortsname für "Ort an dem es Eisenerz gibt" war an diesem Wochenende Kirmes oder Dorffest, wir haben drei Ortsansässige gesehen, alle anderen waren wohl noch müde. Kurz nach dem Ortsausgang - immer in Richtung Westnordwest - kamen wir an den ersten Einrichtungen der Hoffnungstaler Stiftung vorbei.

Wir haben den Mechesee in Lobetal fast komplett umrundet und sind dort auf großes Interesse gestoßen, alle Frühaufsteher waren sehr nett. Auf dem See gab es mehrere Stellen, an denen die Seerosen blühten.

Unser Weg führte uns dann durch das Tal, durch das das Uppstallfließ verläuft. Hier hatten wir einen kleinen Schauer, aber es gab auch viel zu sehen, erst ein einzelner Storch bei der Futtersuche, er oder sie war völlig entspannt. Kurze Zeit später sahen wir eine Gruppe aus zwei Störchen und zwei Kranichen auf der Wiese, auch sie entspannt bei der Suche. Die Wiesen waren noch nicht gemäht worden und somit voller Blumen, genannt seien Klatschmohn, Kuckucks-Lichtnelke und Gemeiner Natternkopf.

Bunkerreste Unser nächstes Ziel war die Bunkeranlage "Koralle". Hier befand sich die faschistische Leitstelle für den U-Bootkrieg. Die meisten Gebäude sind gesprengt worden, die Reste sind trotzdem gewaltig. Schon vorher hatten wir die ersten Pilze gefunden, u.a. Sommersteinpilze und schöne Parasolpilze, einzelne Teilnehmer begannen zu sammeln... Nach den Bunkern begann der "Pilzrausch"... Unbestätigten Schätzungen nach waren es am Ende in Summe ca. 5 kg verschiedenster Pilze. Hier fanden wir auch einen sehr schönen Rastplatz, eine Moosbank an einer Kreuzung.

Unterwegs wurde an vielen Stellen die Gelegenheit genutzt frisches Obst zu konsumieren, meistens Himbeeren, aber auch Blaubeeren. An geeigneten Stellen oder aus gegebenem Anlass wurde auf örtliche Gegebenheiten, die Flora oder Fauna eingegangen. Nach der Querung der Autobahn - dort war Stau in Richtung Norden - wollten wir zum neu angelegten Waldlehrpfad, ich hatte einige Erwartungen. Im Rückblick kann festgehalten werden, das wir eigentlich vorab an jeder Stelle, an dem ein dort beschriebener Baum stand schon mehr Wissen austauschen konnten, einzige Ausnahme war die Esskastanie, sie stand nur dort.

Vor uns lag der Liepnitzsee - auch slawisch nach Lipa = Linde, also See an dem Linden stehen bzw. standen. Mittlerweile war Sonnenschein und wir waren kurz vor dem Ziel und dort war noch Aussicht auf richtiges Eis. Als wir dann um 16:20 am Bahnhof Wandlitzsee waren, blieben uns nur noch 12 Minuten und kein Eis. Die weitere Rückfahrt war nicht reibungslos, aber alle sind gut nach Hause gekommen. PS: Die Pilzsammlerinnen mussten noch putzen... 5 kg...., das dauert... Wir waren uns einig: Es war eine schöne Wanderung.

Bernd Neuschulz