Frühlingserwachen am Rande der Großstadt

Treffpunkt war um 9:00 Uhr der U-Bahnhof in Hönow. 14 Wanderer wollten die geplanten 28 km bewältigen. Das Wetter war wie gemalt, Sonne satt und bis 24 Grad den ganzen Tag lang. Gleich nach der Begrüßung ging es ins Grüne. Am Wegesrand wuchs die erste Knoblauchrauke, die einige Wanderer kannten und alle konnten am ersten Geruchserlebnis des Tages teilhaben. Bei der ersten Erlengruppe - neben einem Tümpel - war das Nest einer Nebelkrähe zu sehen, es war bewohnt! Die Frösche begleiteten uns lautstark. Nach Überquerung der Landsberger Chaussee erreichten wir den Haussee in Hönow. Leider konnten wir ihn heute nicht am westlichen Uferweg passieren, im nördlichen Teil war der Weg "abgesoffen". Tage vorher hatte ich hier einen Grünspecht - auch Erdspecht genannt - bei der Futtersuche gesehen, heute liess er sich nicht blicken.

Wir gingen einen parallelen Weg bis zum Retsee und sahen letztmalig für eine längere Zeit andere Mitmenschen. Alles war schon sehr grün und an vielen Stellen gab es Blüten verschiedenster Art. Nach der Mehrower Straße gingen wir in östlicher Richtung weiter, südlich von uns immer die Seen der Hönower Weiherkette. An denen kann man auch entlang wandern, wir nahmen den Feldweg, da gab es Schatten. Im nächsten Waldstück kurz vor der Autobahn zeigten sich die ersten Maiglöckchen - eine Woche davor waren bei einer anderen Wanderung noch keine zu sehen.

Schwanennest Gleich darauf verließen wir die Straße und gingen nach Norden zu einem namenlosen See. Hannah fragte nach dem Weg, da war aber nur ein Trampelpfad, aber ich hatte meine Gründe. Nach wenigen Metern öffnete sich die Sicht auf den See und ein Schwanennest. Kurzer Fototermin und dann die erste Pause.

Der sonst mögliche Pfad war nicht begehbar - die letzten Stürme hatten viele Bäume umgeworfen - also kurz quer durch den Wald und dann weiter nach Norden vorbei am Katharienenpfuhl bis zur Trappenfelder Straße. Hier wurde in letzter Zeit ein früherer Wanderweg gesperrt, was dazu führte, das wir auf der Straße weiter gehen mussten, leider!

Wanderer unter Birken Ca. 1 km nach Osten und dann nach Norden, rechts von uns eine kleine Schäferei mit wenigen Schafen und bald darauf war der Asphalt hinter uns. Von Osten kam ein kleiner Bach, dem wir nun folgten und so den Kiebitzsee erreichten. Unterwegs kamen wir an zwei sehr schönen Flatterulmen vorbei, die grade in Blüte standen. Am Kiebitzsee waren einige Abschnitte des Weges noch unter Wasser und somit kleine Umwege nötig.

Der Name des Sees war Anlass sich zum Kiebitz zu äußern. Ein sehr schöner Vogel, der hier früher sicherlich häufig zu sehen und zu hören war, heute leider nicht. Am nördlichsten Punkt der heutigen Wanderung fand sich ein schöner Rastplatz. Einige streckten sich im Gras aus, Hannah fand einen schönen Platz auf einer Eiche und alles wurde von vielen Vogelstimmen begleitet.

Nun ging es erneut nach Osten bis zum nächsten Waldstück, Südlich des Weges hatten sich an einer mit Wasser gefüllten Senke im Acker neben einem Graureiher viele Graugänse, einige Krähen und an einer weiter entfernten Senke ein Kranich eingefunden - ein sehr stimmungsvolles Bild.

Ab hier waren wir nach Süden unterwegs. Zuerst durch einen kleinen Kiefernwald und dann folgten wir einem kleinen Bach bis zu einem Erlenwäldchen. Dort gab es ein sehr großes Nest zu sehen, vielleicht von einem Roten Milan oder einem Bussard, auch dieses Nest war augenscheinlich besetzt. Noch ein kurzes Stück weiter bis zur größeren Pause auf einem Reiterhof mit Bewirtschaftung. Vorher gab es noch frischen Bärlauch zur Selbsternte, einige Wanderinnen haben davon regen Gebrauch gemacht.

Wanderer Alle waren gestärkt und wir hatten die Hälfte der geplanten Strecke geschafft, weiter ging es nach Süden. Wir folgten jetzt dem Teichgraben auf dem Radweg, der Hönow mit Altlandsberg verbindet. Bei einem Wäldchen kamen wir zu der Stelle, an der eine Abkürzung möglich war. 3 Wanderer nutzten diese (direkt nach Hönow) und alle anderen folgten dem Teichgraben. In dem angrenzenden Pappelwald brüten seit einigen Jahren Kolkraben, wir konnten mehrere Nester sehen. Dann folgten einige Wiesen und viele blühende Obstbäume, Kirschen und Pflaumen und verschieden Sträucher. Hier gab es auch zwei Fuchsbauten, zumindest einer davon aktuell bewohnt. Leider kamen wir nun erneut zur Autobahn.

An der Autobahn (Abfahrt Hönow- Marzahn) wird aus dem Teichgraben der Zochegraben. Hier gibt es leider keine Möglichkeit die Autobahnzufahrten als Wanderer zu queren. Also weiter auf dem Feldweg bis Seeberg, durch den Ort und dann nach Westen, bis die nächsten Wiesen erreicht waren.

Sumpfdotterblume Kurz vor Erreichen des Zochegraben bei der Trainigsstrecke von Hoppegarten machten wir die letzte Pause. Hier entschieden wir uns nach dem ereignisreichen und warmen Tag die restliche Tour zu ändern und nach Hönow zurück zu gehen. Ich hatte noch einen kleinen Höhepunkt versprochen, er ist als Bild eingearbeitet. In einem kleinen Tümpel südlich von Hönow zu sehen. Ab hier änderten wir die vorgesehene Richtung und gingen durch den "Grünzug" nach Nordwesten bis zum U-Bahnhof Hönow zurück.

Wanderin des Tages Dort kamen wir kurz vor 17:00 Uhr an, alle waren noch fit und hatten einen schönen erlebnisreichen Tag mit viel Sehenswertem, Düften, frischen Kräuter und einigen neuen Erkenntnissen erlebt. Alle sind gut nach Hause gekommen, diese Tour wird in meinem Programm bleiben. Wanderin des Tages war Hannah, bis zum Schluß ausgehalten und bei guter Laune.

Bernd Neuschulz