Schlaubetal von Müllrose bis Hammersee

Dieses Jahr wird das Schlaubetal in seiner ganzen Länge als Wanderung von unserem Verein angeboten. Heute stand der nördlichste Teil an. Start war nach der gemeinsamen Anreise von Berlin über Jakobsdorf der Marktplatz in Müllrose. Dort waren wir kurz nach 9 Uhr eingetroffen, das Wetter hatte sich seit Donnerstag abgekühlt, es blieb den ganzen Tag bewölkt, windig, mal einen kurzen Schauer und selten einige Sonnenstrahlen. Den Regen haben wir jeweils mit einem Dach über unseren Köpfen überstanden, einmal in der Ragower Mühle und dann im Forsthaus "Sieh dich um". Hier waren wir noch 10 Wanderer, später kamen noch 4 hinzu.

Der erste kleine Halt war am Nordufer des Großen Müllroser Sees. Dort liegt der Schlaubedurchfluss zum Kleinen Müllroser See. Es gab einige Infos zum Mühlrad und wir konnten die Wasserkunst vor der Promenade bewundern. Leider war die Fontäne noch nicht in Betrieb.

Gledetschie Auf der östlichen Seeeseite ging es nach Süden, auf Höhe der "Bleiche" und des gegenüber liegenden Katharinensees gab es einen eher seltenen Baum zu sehen, eine Gledetschie oder Lederhülsenbaum.

Kurz danach waren wir direkt am See und folgten dem Mühlenwanderweg nach Süden. Es mehrten sich die Schilfbestände und so konnten wir den lautstarken Gesängen der Teichrohrsänger Tribut zollen. Der Kuckkuck legt sein Ei sehr gerne beim Teichrohrsänger ab. Auf dem See zeigten sich die ersten Seerosenfelder.

Da wir auflandigen Wind hatten blieb die Belästigung durch die Mücken erträglich, am Ufer waren häufig Biberspuren zu sehen. Diese fanden wir auch weiterhin reichlich bei jeder möglichen Stelle unserer Wanderung an der Schlaube. Leider kommt man südlich des Müllroser Sees nicht direkt an die Schlaube. Es folgt eine längere Passage durch Wald, über Wiesen und seitlich liegenden kleineren Seen. Bei mehr Sonne hätten wir sicher mehr Libellen gesehen, so waren sie eher selten. Als nächster Halt war die Ragower Mühle geplant. Da sich genau zur Zeit unseres Eintreffens ein Schauer entwickelte, kehrten wir ein. Leider waren wir mit dem Service nicht zufrieden, es dauerte recht lange und einiges im Angebot war nicht verfügbar. Ansonsten ist es ein schöner Platz für eine Pause. Allein der Mühlensee ist sehr sehenswert. Für Interessierte gibt es dort auch ein kleines Mühlenmuseum.

Der folgende Abschnitt bis Kupferhammer geht erneut durch Wald und die Schlaube ist nur an einigen Stellen zu sehen, es gibt aber den "Mäanderblick", ein kleiner Rastplatz in einer Schlaufe des Flusslaufes.

Schlaube Nach der Passage der Brücke in Kupferhammer - es sind nur wenige Häuser, einschließlich der Gastwirtschaft - gingen wir auf der östlichen Seite der Schlaube bis zum Forsthaus "Sieh dich um" weiter. Dieser Abschnitt ist bei dieser Wanderung der einhellig schönste gewesen. Die Schlaube ist sehr naturbelassen, sehr häufig liegen Bäume im Wasser. Diese Bäume sind teilweise komplett mit anderen Pflanzen bewachsen, es sieht sehr schön aus! Im ersten Teilstück flüchtete eine kleine Familie von Gänsesägern vor uns, bis sie eine breitere Wasserfläche erreicht hatten.

Als wir das Forsthaus erreicht hatten, begann der nächste Schauer. Wir mussten also drinnen Plätze finden, leider war alles besetzt. Die nette Bedienung bot aber die Försterstube an, die kurz danach frei wurde. Also etwas warten und dann einrücken. Auch dieses Mal hat es uns dort gut gefallen. Mittlerweile hatten wir auch die Wanderer, die ab Kupferhammer gestartet waren, erreicht. Nach einer ausführlichen Pause umrundeten wir noch den Hammersee.

STIMMUNG Die kleine Brücke auf die andere Seite der Schlaube südlich des Sees war im letzten Herbst beim starken Sturm beschädigt worden, mittlerweile aber völlig in Ordnung. Dort rief ich die Gruppe noch mal zurück, da sich neben der Brücke viele aufgebrochene Muschelschalen befanden. Es waren die Reste einer Mahlzeit eines Fischotter, der auch im Schlaubetal heimisch ist. Gesehen haben wir ihn nicht! Die Schalenreste stammen von Flußperlenmuscheln, diese waren früher sehr häufig, mittlerweile sind sie sehr selten und nur in sehr sauberen Fließgewässern zu finden.

Die restliche Wegstrecke führte uns westlich der Schlaube nach Norden. Diese Wege werden selten begangen und sind somit teilweise bewachsen und mit vielen Löchern versehen. Zwischendurch lies sich noch ein Schwarzspecht sehen und hören. Das Bild zeigt den Langesee im "Abendlicht". Nach 22,3 km erreichten wir pünktlich die Bushaltestelle in Kupferhammer, der Bus und nachfolgend die Bahn waren pünktlich. Alle waren gut angekommen.

Bernd Neuschulz