Fontane ´91 auf Wanderfahrt

Als Horst Zscheile im März 2017 starb, vermachte er unserem Verein einen großzügigen Betrag für gemeinsame Unternehmungen. Wir dachten uns, eine Veranstaltung, an der alle Vereinsmitglieder teilnehmen könnten, wäre ein gute Sache. Also ein Busausflug. Und damit es nicht hektisch wird, mit Übernachtung.

Oybin Burg- und Klosterruine Fast ein Jahr dauerte die Vorbereitung: Terminabstimmung, Suche nach einem Reiseveranstalter und einem Ziel, viele An- und leider auch einige Abmeldungen. Am 25. August 2018 ging es dann los. Pünktlich um 6.45 Uhr waren alle 20 Teilnehmer am Ostbahnhof und der Bus von Dr. Herrmann Touristik startete um 7 Uhr Richtung Zittauer Gebirge. Der guten Stimmung tat es keinen Abbruch, dass es auf der Fahrt zuweilen heftig regnete. Vor uns wechselte dunkelgrauer Himmel mit blauen Wolkenlücken und einigen Sonnenstrahlen. Nach dem Verlassen der Autobahn gab es dann die ersten Aussichten auf die Oberlausitz mit ihren schönen Orten und Umgebindehäusern. Um das Naturparkhotel Haus Hubertus zu erreichen, musste der Bus noch eine große Baustelle in Oybin und eine ziemlich schmale Waldstraße überwinden. Dem Fahrer wurde etwas bange - wie sollte er hier wieder rauskommen?

Aber erst mal waren wir da und wurden gleich im Bus vom Hotelchef empfangen. Obwohl wir schon gegen 12.30 Uhr ankamen, konnten wir in die Zimmer und wenigstens Gepäck abstellen.

Töpferbaude Auf die Wanderungen hatten sich Egon und Jürgen vorbereitet. Der Regen hatte sich auch verzogen und so starteten wir schon um 13 Uhr in zwei Gruppen: Egon scharte 6 Wanderer um sich, die den etwas weiteren Weg über den Töpfer und durch die Felsengasse zur Hochwaldbaude nahmen. Jürgen machte sich mit den anderen 12 Leuten auf den Weg über Porensteine, Kammloch und Grenzweg. In der Hochwaldbaude wollten wir alle gemeinsam Kaffeetrinken. Auf eine Uhrzeit haben wir uns lieber nicht festgelegt. Schnell merkten alle, dass es dieses kleine Gebirge in sich hat.

Henne Zumindest auf der langen Strecke mussten wir zuweilen auch klettern. Dafür entschädigten uns die Aussichten, z. B. die sog. "Böhmische", und die Felsgebilde. Beide Gruppen hatten die Höhenunterschiede und Wegverhältnisse wohl etwas unterschätzt. Und so waren beide der Meinung, dass sie so spät an der Hochwaldbaude ankommen, dass die anderen schon wieder weg sind. Aber welche Überraschung: man traf sich doch. Allerdings war nun nicht mehr viel Zeit für Gemütlichkeit, denn wir hatten ja am Abend noch was vor. Also schnell gestärkt und zum Abstieg neu sortiert. Schließlich kamen wir wieder fast zur gleichen Zeit pünktlich um 18 Uhr im Hotel an.

Um 19 Uhr waren alle frisch gemacht zum Abendessen im Restaurant. Vor der Suppe wollten wir noch im Gedenken an Horst anstoßen. Dann ließen wir es uns schmecken. Für Getränke für jeden Geschmack war auch gesorgt. Nach dem Essen gab der Wirt noch einen Kräuterschnaps aus. Es wurde viel erzählt und gelacht. Für alle war es ein schöner Abend.


Nonnenfelsen Am Sonntag strahlte die Sonne. Zur Auswahl standen wieder verschiedene Programme: diesmal ging Jürgen mit der größten Gruppe zum Töpfer und zur Felsengasse, Egon zu den Mühlsteinbrüchen, über den Nonnenfelsen und nach Johnsdorf. Ein paar Vereinsmitglieder blieben in Oybin - dort gibt es schließlich eine Burgruine - oder fuhren mit der Schmalspurbahn nach Zittau und zurück. Natürlich gab es auch bei jeder Variante die Gelegenheit, sich nach Belieben zu stärken.

Vor der Abfahrt Um 14 Uhr mussten wir leider schon von Oybin Abschied nehmen. Unterwegs gab es die obligatorische Bus-Bockwurst, unser Fahrer Dietmar wollte schließlich auch sein Geschäft machen. Wohlbehalten und fast staufrei (die Staus hatten wir wohl auf Umwegen umfahren?) kamen wir gegen 19 Uhr wieder am Ostbahnhof an.

Es war ein kurzer, aber sehr schöner Ausflug. Die Oberlausitz hat allen gefallen und bei manchen sicher die Lust auf ein Wiedersehen geweckt. Mal sehen, was uns der Hotelier für ein Angebot macht, Jürgen hat den Kontakt aufgenommen.

Horst hat uns mit dieser Fahrt eine schönes Geschenk gemacht. Die Intension, die er dabei sicher hatte, uns näher zusammen zu bringen, ist aufgegangen - auch wenn wir ihn lieber noch unter uns gehabt hätten.

Und so danken wir am Ende nochmals Horst, aber auch Jürgen und Egon für die Wanderleitung und Dr. Herrmann Touristik für die gute Organisation.

Ute Poppe