Im Naturschutzgebiet Märkische Schweiz

Nach der gemeinsamen Anreise von Lichtenberg nach Obersdorf konnten wir unsere Wanderung gegen 10:30 Uhr beginnen. 13 Wanderlustige hatten sich eingefunden und wollten neue Wege im NSG Märkische Schweiz kennen lernen. Der erste Höhepunkt war der vordere Haussee, wir folgten dem Fußweg auf der Westseite und hatten einen sehr gute Sicht auf den See. Bis dahin konnten wir schon Pflaumen und Äpfel ernten und verkosten. Akkustisch wurden wir von vielen Staren begleitet, sie sammeln sich für den Flug in den Süden.

Bei schönstem Herbstwetter wanderten wir nun nach Westen in Richtung Münchehofe, vorbei an einer großen Schafherde, in der es auch sehr viele Ziegen gab. Kurz danach kamen wir zu einer Birke, in der sich ein Hornissennest befindet. Die Tiere waren noch sehr aktiv uns so hielten wir ausreichend Abstand, es war aber auch spannend anzusehen. Nach unserer ersten Rast gab es Infos zu Flora und Fauna des NSG Märkische Schweiz, auch zum „Wappentier“, der Gemeinen Keiljungfer.

Die Gemeine Keiljungfer ist eine gedrungene, kräftig gebaute Libelle mit einer Flügelspannweite von 6 bis 7 cm und einer Körperlänge von etwa 5 cm. Der für die Gattung namensgebende Keil ist eine Verdickung der letzten Segmente des Hinterleibs und nur bei den Männchen ausgeprägt. Als einzige der Gomphus-Arten besitzt sie vollkommen schwarze Beine. Als Carl von Linne 1758 die Libellenart beschrieb, war sie so häufig, dass er sie als "vulgatissimus" (="äußerst gemein") benannte. Durch die Verbauung und Verschmutzung der Flüsse in den letzten beiden Jahrhunderten ist die Gemeine Keiljungfer jedoch mittlerweile in ihrem Bestand gefährdet. Bundesweit wird sie in der Roten Liste als "Stark gefährdet" eingestuft. Vielerorts ist sie hochgradig gefährdet. (Quelle: Wikipedia)

Möglicherweise haben wir noch ein Exemplar bei unserer Rast im Stöbbertal gesehen. Nach der Rast ging es in nördlicher Richtung weiter und wir erreichten den bewaldeten Bereich und konnten uns am Buchenmischwald und später am Erlenbruchwald erfreuen.

An der Eichendorfer Mühle erreichten wir erstmals den Stöbber. Der Stöbber, auch Stobber, ist das zentrale Fließgewässer der Brandenburger Märkischen Schweiz. Der Bach entspringt auf der Nordsee-Ostsee-Wasserscheide, sodass er zwei Fließrichtungen und Mündungen hat. Sein Scheitelbereich mit der Pseudobifurkation liegt in 48m ü. NN im Niedermoorgebiet Rotes Luch. (Quelle: Wikipedia)

An der Eichendorfer Mühle kann man einen schön angelegten Garten besuchen. Viele der dortigen Gebäude sind mit Efeu bewachsen, der noch sehr stark von Bienen besucht wurde, das Summen war nicht zu überhören. Hier gab es die ersten Infos zur Fauna des Bachgebietes. Genannt seien hier stellvertretend die Bachmuschel, der Döbel und der Biber.

Unser Weg führte uns nun durch das Stöbbertal nach Westen zur Pritzhagener Mühle. Dort kann man Kaffee und Kuchen bekommen, leider schien es heuer nicht so zu sein. Nach der Mühle kommt man stellenweise dem Stöbber sehr nahe und kann das sehr saubere Wasser sehen, am Bachgrund waren Bachmuscheln zu sehen. Im Sommer sind dies Stellen an denen man viele Libellen sehen kann, z.B. die Blauflügel-Prachtlibelle.

Über eine Holzbrücke und einen Knüppeldamm erreicht man die andere Bachseite und wir wanderten kurz vor Buckow nach Süden zum Großen Klobichsee. Dort machten wir am Nordufer unsere letzte Rast, der Platz ist sehr zu empfehlen. Alle Wanderer waren noch gut dabei und so konnten wir das schöne Wetter und die Aussicht genießen. Der letzte Abschnitt ging nach Süden durch Dahmsdorf, kurz vor dem Ort konnten wir noch mal in das Stöbbertal blicken und unsere heutige Runde in Augenschein nehmen. Gegen 17:30 Uhr erreichten wir unser Ziel, den Bahnhof in Müncheberg nach 23,9 km und 300 Höhenmetern.

Der Zug fuhr pünktlich los und ich hoffe das alle gut nach Hause gekommen sind .

Bernd Neuschulz