Rüdersdorfer Heide und Löcknitztal

Enten Start und Ziel der Wanderung war die Schleuse in Woltersdorf.

Zu 09:50 Uhr hatten sich 30 Wanderer eingefunden, später kamen noch 2 hinzu. Laut Wettervorhersage hatten wir viele Wolken und 2 bis 9 Grad, später gab es auch etwas Sonne.

Elch Nach einer zünftigen Begrüßung und einem Überblick über den Verlauf und die Höhepunkte ging es zügig in Richtung Norden los. Wir folgten dem 66-Seen Weg bis zum Bootsanleger unterhalb der Rehaklinik in Rüdersdorf. Unterwegs hatten wir eine Begegnung mit einem sehr zutraulichen Pärchen Mandarinenten, wir konnten bis zu einem Meter ran kommen. Später gab es noch eine Bild vom Elch der 2018 schwimmend im Kalksee fotographiert wurde (Quelle: MOZ).

Nun wurde es hügelig, aber alle Wanderer waren gut drauf. Als wir die ersten Buchenbestände erreicht hatten, gab der Wanderleiter einige Infos zur Entwicklung eines Buchenwaldes, da die ersten kleinen Buchen bereits Blätter zeigten. Hinzu kamen die ersten Heilkräuter, hier sei die Knoblauchsrauke genannt. Kurz vor der Autobahn machten wir eine erste Rast.

Kirsche Leider waren im nun folgenden Teil der Rüdersdorfer Heide noch keine Maiglöckchen zu sehen, in 2 - 3 Wochen stehen weite Flächen voll mit ihnen, entsprechend duftet es. So mussten wir uns an den voll in Blüte stehenden Vogelkirschen erfreuen.

Tauben In Alt-Buchhorst konnten wir an einem der dortigen Häuser auf einem Dachbalken sehen, wie eine Ringeltaube dort ihr Nest baute. Dies ist eigentlich ungewöhnlich, da diese Tauben sonst nur in Bäumen brüten.

Am Kieskanal waren wieder zahlreiche Biberspuren zu sehen, aber die längere Rast in Klein Wall wartete auf uns. Gegen 13:00 Uhr waren wir dort und es gab die Möglichkeit frisch geräucherten Fisch oder Fischbrötchen und verschiedene Getränke zu erwerben. Leider gibt es im April noch keine Libellen, die sonst an der Löcknitz zahlreich zu beobachten sind.

Kurz nach der Rast erreichten wir die Löcknitz im Bereich des Fontanewanderweges, hier auch Teil des 66-Seen-Wanderweges.

An der Fontanekiefer wurde Fontane aus seinen Brandenburder Wanderungen zur Löcknitz zitiert.
"Die Löcknitz ist eines jener vielen Wässerchen in unserer Mark, die plötzlich aus einem Luch oder See tretend, auf eine kurze Strecke hin einen Parkstreifen durch unser Sand- und Heideland ziehn. Keines unter all diesen Wässerchen aber ist vielleicht reizvoller und unbekannter zugleich als die Löcknitz, die, aus dem roten Luche kommend, in einem der Seen zwischen »Erkner« und den Rüdersdorfer Kalkbergen verschwindet. Immer dieselben Requisiten, gewiß; und doch, wer an dieser Stelle spätnachmittags an der Grenzlinie zwischen Wald und Wiese hinfährt, dem eröffnet sich eine Reihe der anmutigsten Landschaftsbilder. Hier dringt der Wald von beiden Seiten vor und schafft eine Schmälung, dort tritt er zurück und der schmale Wiesenstreifen wird entweder ein Feld oder das Flüßchen selber ein Teich, auf dem im Schimmer der untergehenden Sonne die stillen Nymphäen schwimmen. Dann und wann ein rauschendes Wehr, eine Sägemühle, dazwischen Brücken, die den bequemen Wald- und Wiesenweg vom rechten aufs linke und dann wieder vom linken aufs rechte Ufer führen. Selbst die Namen werden poetisch: Alt-Buchhorst und Liebenberg, Klein-Wall und Gottesbrück und der Werl- und Möllensee dazwischen. Unmittelbar dahinter aber beginnt wieder die Prosa und schon die nächste große Wasserfläche heißt der »Dämeritz«."
Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg, 1882
Der Name der Löcknitz wird aus der altpolabischen Grundform Loknica zu lokno = Seerose abgeleitet.

In MVP gibt es noch einen gleichnamigen Fluss und eine Gemeinde namens Löcknitz.

Am Kriegerdenkmal verabschiedeten wir eine Wanderin, zwei andere Wander waren hier hinzu gekommen, aber schon etwas voraus. Egon gab einige Hinweise für die nächste Fontanewanderung, dann ging es südlich der Löcknitz nach Westen zum nächsten Ziel, dem Wupatzsee.

Bei unserer letzten Wanderung wollte uns ein Schwan den Übergang am Wupatzsee nicht passieren lassen, heuer war es nicht so. Der Bewuchs war auch noch nicht so hoch, so das es kein Problem hier durch zu kommen.

Nach dem Erreichen der Landstrasse zwischen der Autobahn und Erkner ging es nach Norden und bald darauf hatten wir die Löcknitz hinter uns gelassen und den Flakensee erreicht. Nun war es nicht mehr weit bis zum Ziel. Kurz nach 17 Uhr waren wir angekommen. Viele wollten schnell nach Hause und eilten zur Tram, andere hatten noch Zeit und ließen den Tag noch bei einem Bier oder einem Eis ausklingen. Nach meiner Messung waren es dann stattliche 28 km geworden, aber alle hatten es mehr oder weniger gut geschafft. Es war eine schöne, wenn auch anstrengende Wanderung.

Bernd Neuschulz