Der Kunstwanderweg von Wiesenburg nach Bad Belzig

Fast auf den Tag genau wie 2019 wollten sich 40 Wanderer auf die Tour vom Bahnhof Wiesenburg nach Bad Belzig machen, kurz vor der Abfahrt sagten 2 Gäste ab. Jede Sicht auf die Wettervorhersage sagte Bewölkung und Regen voraus - letztlich hatten wir nur Sonne bei 5 bis 7 Grad und wenig Wind, Wanderer was willst du mehr? Wir trafen uns kurz vor 9 Uhr auf dem Bahnhof Ostkreuz, der Zug fuhr absolut pünktlich und so konnten wir zu 10:30 Uhr starten.

Trauerschwan Zuerst wanderten wir durch den Schlosspark Wiesenburg, in dem sehr viele Rhododendronbüsche stehen, bei denen die Blütenknospen für die Jahreszeit schon sehr weit entwickelt waren. In dem recht weitläufigen Park stehen viele große Bäume, so unter anderem Eichen, Rotbuchen, Rotzedern, und Kastanien. Zwischen den Teichen vor dem Schloss gab es einen kurzen Stopp und es wurden viele Fotos gemacht, ein Motiv war ein Trauerschwan.

Stele Weiter ging es in nördlicher Richtung bis zur ersten "Rummel" an der Schlamauer Straße, die Bezeichnung leitet sich wahrscheinlich von „Ramel“ aus dem Magdeburger Raum oder dem mecklenburgischen Wort „Rämel“ ab. Beides bedeutet Rinne oder Furche. Der grammatikalisch richtige Singular ist „die Rummel“. (Quelle: Wikipedia) Hier gab es auch das erste Kunstobjekt, ein Paar Wanderschuhe in einem Plexiglasschrank. "Schmunzeln und Verwunderung erzeugt die Stele am Ausgang der Großen Rummel bei Wiesenburg. Der Titel des Kunstobjektes leitet sich aus den volkstümlichen Wegenamen an dieser Wegegabelung ab: „die Paster-Rummel“, wo der Pastor ging, die „Große Rummel“ als Weg in der Mitte nach Schlamau und die „Bier-Rummel“, wo der Bierwagen fuhr. Die 3 m hohe schräg stehende Stele als durchsichtiger, bläulicher Block symbolisiert das Eis der Eiszeit, welche die Landschaft des Hohen Fläming mit ihren Endmoränen geprägt hat. Die Wanderstiefel inmitten des Acrylblocks gehörten einer jungen Frau und haben sich in den drei Kontinenten Europa, Asien und Amerika ihre goldenen Sporen verdient. Jetzt sind sie zwischen Großer Rummel, Pastor-Rummel und Bier-Rummel zur Ruhe gekommen. Als Orientierungshilfe und Verortung in der Landschaft sind die geografischen Daten und die exakte Höhe über dem Meeresspiegel für diesen Standort in die Stele gefräst." (Quelle: Flyer zum Kunstwanderweg)

Strecke Doch zunächst die Wanderstrecke: Start am Bahnhof Wiesenburg, dann nach Wiesenburg, weiter nach Norden in Richtung Schlamau, dann nach Osten bis Schmerwitz, nachfolgend auf den Hagelberg und dann nach Bad Belzig. Dazu die Übersichtskarte als Anlage zum eventuellen Nachwandern.

In Schmerwitz war eine längere Pause vorgesehen, ich hatte vorab dort angerufen, konnte aber nur den Anrufbeantworter besprechen, ein Rückruf blieb aus. In Erinnerung an das letzte Jahr war ich optimistisch, es würde schon klappen. Bei unserer Ankunft wurde klar, das niemand den Anrufbeantworter beachtet hatte. Wir wurden trotzdem gut bedient und hatten eine schöne Pause, später haben wir uns nochmals bedankt und unseren Besuch für das kommende Jahr angekündigt. Im Töpfercafe gibt es übrigens keinen Alkohol und Rauchen darf man auch nicht - Wanderer was willst du mehr?

Nach ca. 40 Minuten ging es weiter zum Hagelberg. Alle waren gut drauf und so konnten wir zügig vorankommen. Die Kunstwerke am Wegesrand wurden begutachtet, jeder mag sich seine Meinung bilden. Es gibt sicher viele schöne Fotos der einzelnen Objekte und es gab auch einen regen Meinungsaustausch. Auf einer Freifläche konnten wir in ca. 500 m Entfernung einen Sprung Rehe sehen, was auch viel Freude auslöste. Auf dem Hagelberg gab es Infos zur "Kolbenschlacht bei Hagelberg" im Jahre 1813. Für viele war es überraschend, dass der Hagelberg ein Gipfelkreuz trägt.

Weiter ging es durch viel Wald, die Wege sind gut begehbar und gut markiert. Weitere Kunstwerke, z.B. "Die Jagd" waren zu betrachten, auf einer Freifläche machten wir noch eine Pause. Dort sind am Wegesrand viele Bäume gepflanzt worden, sie waren jetzt aber nicht zu bestimmen und auch noch recht klein. Wir waren gut voran gekommen und konnten uns so etwas Zeit lassen, einen Besuch auf der Burg Eisenhardt wollte ich trotzdem nicht mehr machen. Wie auch im letzten Jahr wollte Horst und weitere Wanderer noch bei "Ecki" rein, auch diesmal war geschlossen. So trafen wir uns alle am Bahnhof wieder, hatten noch Zeit für ein Getränk und konnten nach 18 km bei Sonnenschein und guter Laune einen schönen Wandertag abschließen. Die Rückfahrt verlief pünktlich und reibungslos. Vielleicht auf ein Neues im Jahr 2021!

Bernd Neuschulz