Zu den Dämmen und Burgen im Briesetal

Auch 2020 wollten viele Wanderer an dieser Tour teilnehmen, es gab 42 Anmeldungen, einige konnten dann nicht kommen, dafür waren 2 einfach so gekommen. Letztlich waren wir 40 Teilnehmer, 28 Damen und 12 Herren. Die Wettervorhersage war alle Tage vorab wenig begeisternd, wir hatten dann aber eigentlich bestes Wanderwetter. Zuerst noch viele Wolken, später Sonnenschein und es war fast frühlingshaft. Nach dem Start ging es nach Süden bis ins Briesetal, dann nach Osten. Wir überquerten die Briese auf dem Bohlensteg und gingen dann südlich des Flusses nach Osten. Die Wege waren nach dem Regen der Tage davor natürlich matschig und auch rutschig, aber darauf waren alle eingestellt.

Wie stets bei meinen Wanderungen gab es Informationen zum Gelände, den Besonderheiten der Flora und Fauna und auch einige Videos und Tondokumente, hier z.B. zum Schwarzspecht. An der ersten Schutzhütte machten wir die erste Pause, leider war auch dieses Jahr in der Hütte viel Unrat. Auf dem folgenden Abschnitt wurde deutlich, welche Folgen der Dammbau des Bibers hat. In den stets unter Wasser stehenden Bereichen, die früher trocken waren, sind mittlerweile fast alle Schwarzerlen abgestorben und teilweise umgestürzt.

Dämme Die mir schon von früheren Wanderungen bekannten Dämme und Burgen sind höher geworden, wie auch dieses Bild zeigt. Der Hügel hat jetzt eine Höhe von ca. 150 cm. Alle anderen Hinweise belegen, dass diese Burgen auch bewohnt sind, so gab es auf jeder frisch hinzu gefügtes Holz und Belege für Reparaturarbeiten.

Wandergruppe Auch sonst gab es viele Fraßspuren an verschiedenen Bäumen und Sträuchern. In den Erlenbruchwäldern waren die Schwärme mit Erlen- und Birkenzeisigen deutlich zu hören, auch wenn sie kaum zu erkennen waren. Das Gezwitscher der Blau- und Kohlmeisen begleitete uns fast die gesamte Zeit, Spechte waren zu hören und Höckerschwäne zu sehen. An vielen Stellen gab es Schellenten und Stockenten, meistens als Pärchen.

Viele Wanderer fühlten sich so wie im Frühling. Hier ist fast die gesamte Wandergruppe zu sehen, dies nach der ersten Rast. Die nächste Pause war am Alten Forsthaus Wensickendorf vorgesehen, also machten sich alle erfrischt und gestärkt auf den Weg. Ein kleiner Höhepunkt dieses Abschnitts war ein kleiner Pfuhl mit mehreren Wildschweinsuhlen. Pünktlich zu 12 Uhr erreichten wir das Forsthaus. Da ich uns angemeldet hatte, waren die Betreiber des Imbisses gut vorbereitet und alle, die etwas konsumieren wollten, konnten sich schnell und gut versorgen. Das fanden auch dieses Jahr alle Teilnehmer gut, ich habe mich bei den Wirtsleuten bedankt und weitere Besuche in den kommenden Jahren versprochen, vielleicht auch mal zu einer anderen Jahreszeit.

Ab dem nächsten Abzweig ging es nach Westen zurück in Richtung Borgsdorf. Auf Höhe des Forsthauses wechselten wir erneut die Seite und es ging nun nördlich der Briese weiter. So konnten wir die größten Biberburgen direkt erreichen und wer wollte, auch vor Ort besichtigen, sicher für einige Wanderer erstmals in ihrem Leben. Viele Fotos wurden gemacht und entspannte Gespräche geführt. Das galt auch für die gesamte Tour, sehr viele fanden es heuer entspannt, nicht so laut und trotzdem erlebnisreich und das trotz der großen Zahl von 40 Wanderern. Die Gruppe war auch recht ausgeglichen und alle konnten das Tempo halten, als Wanderleiter hatte ich schon mehr zu tun, auch für mich war es angenehm. Die Wege waren nun teilweise recht matschig und es war Vorsicht geboten, und so war auch viel Konzentration von allen nötig, das haben auch alle gut hinbekommen. An der ersten Raststelle machten wir auch auf dem Rückweg eine letzte Pause und dann ging es auf zur letzten Etappe, immer noch mit Sonnenschein und wenig Wind. Pünktlich kurz vor 16 Uhr erreichten wir den Bahnhof und alle konnten sich auf den Heimweg machen. Alle hatten eine schöne Wanderung erlebt, die auch eine Wiederholung finden sollte.

Bernd Neuschulz