Mit dem 9 Euro-Ticket in die Altmark

aBlüte hOsterburg Pfingsten und das erste Wochenende, an dem das 9 Euro-Ticket galt - aber eben auch das letzte, an dem noch blühende Rhododendren zu erwarten waren! Also machten sich fünf Vereinsmitglieder und vier Gäste mit Michael auf den Weg in die Altmark. Wer am Bahnhof Zoo eingestiegen ist, bekam nur noch in der 1. Klasse einen Sitzplatz. Für 4,20 Euro durchaus erschwinglich. Die Zugbegleiterin war geduldig und alle Fahrgäste friedlich, das war laut den Nachrichten des Tages nicht überall so.

Wir kamen also relativ entspannt in Osterburg an. Um nicht gleich erst mal einzukehren, entschied Micha, die Tour rückwärts zu machen. Osterburg war auch gegen 10 Uhr noch ziemlich verschlafen. Aber die Kirche, die uns mit ihren ungewöhnliche Proportionen immer wieder in Erstaunen versetzt, war schon geöffnet und so konnten wir sie besichtigen.

aBusch hLibelle Der Weg nach Krumke war nicht weit. Schon bald betraten wir den Schlossgarten, der Mitte des 19. Jh. zu einem Landschaftspark umgestaltet wurde. Es gab nicht viele, dafür gewaltige Rhododendronbüsche. Sie blühten herrlich und erfreuten nicht nur uns, sondern auch viele kleine Tierchen. Auch sonst ist der Park mit seinen Teichen und teilweise exotischen Bäumen sehr romantisch. Viele Bänke boten eine gute Gelegenheit für eine Frühstückspause. Das Schloss, das wir bei einer Osterwanderung in den 90-iger Jahren in erbärmlichem Zustand gesehen haben, ist inzwischen schön renoviert, ebenso die Kavaliershäuser. Offenbar wird alles privat oder für Verwaltung genutzt und ist nicht zugänglich. Bei dem schönen Wetter waren wir sowieso nicht auf Innenbesichtigungen aus.

aPferde hKrevese Über Feld- und Waldwege kamen wir nach Krevese. Unterwegs gab es nicht nur schöne Ausblicke, sondern auch niedliche Gesellen. Im Ort machten wir einen Abstecher zum Gutshof und der Kirche. Früher eine Klosterkirche, ist sie heute für ihre barocke Orgel überregional bekannt. Besichtigen konnten wir sie leider nicht, dazu hätten wir uns am Abend zum Orgelkonzert einfinden müssen - passt leider nicht zu einer Tageswanderung, man kann nicht alles haben.

dHubertusquelle Weiter ging´s Richtung Seehausen. Die Hubertusquelle war versiegt, aber Egon wagte sich auf die Hexentreppe. Wahrscheinlich heißt die so, weil es oben keinen Weg dorthin gibt, da muss man einfliegen. Nachdem er die Gruppe fotografiert hat, kam Egon zum Glück heil wieder runter (gestiegen).

Drei Kilometer vor dem Ziel erreichten wir das Forsthaus Barsberge, eine gut besuchte Ausflugsgaststätte. Wir fanden schattige Plätzchen und konnten uns bei Getränken, Kuchen und Eis erholen. Essen gab es nicht, aber der erfahrene Wanderer ist darauf vorbereitet und hat genug Stullen mit. Unsere Gäste verabschiedeten sich plötzlich, weil sie einen Zug früher fahren wollten als Micha angepeilt hat. Sicher mussten sie ihre Kinder irgendwo abholen.

Wir nahmen noch ein Getränk zu uns und liefen dann zügig nach Seehausen. Um auch wirklich die angesagten 24 km voll zu kriegen, drehten wir noch eine Runde um den Bahnhof. Dadurch hatten wir wenigstens noch einen Blick auf die sehr imposante Kirche von Seehausen.

Die Rückfahrt verlief mit Verspätung. Die Züge waren auch gut besetzt, aber wir hatten keine Probleme, einen Sitzplatz zu ergattern.

Die Altmark ist eine sehr schöne Gegend und viele Wanderungen wert, doch leider nur mit ziemlichem Fahraufwand zu erreichen. Wir sind Michael dankbar, dass er diesen Aufwand betrieben und die schöne Wanderung unternommen hat.

Ute Poppe